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Vorreiter bei der Energieeffizienz

Die strenge neue Gesetzgebung in Deutschland zur Energiebeschaffung und zum Energieverbrauch ebnet den Weg für bahnbrechende Innovationen in Rechenzentren.

Das neue Gesetz zur Steigerung der Energieeffizienz in Deutschland (Energieeffizienzgesetz – EnEfG) ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Nachhaltigkeit im Bereich der digitalen Infrastruktur. Deerns steht an der Spitze bei der Konzeption innovativer Lösungen, die die neuen gesetzlichen Standards für Rechenzentren in Deutschland nicht nur erfüllen, sondern übertreffen.

Rechenzentrumsbetreiber in Deutschland stehen vor der Aufgabe, die Energieeffizienz in einer herausfordernden Energielandschaft zu steigern. Billiges Gas aus Russland, ist nicht mehr verfügbar. Die Kohleverstromung wird bis spätestens 2038 vollständig auslaufen. Zudem hat sich Deutschland nach der Katastrophe von Fukushima 2011 entschieden gegen Atomenergie ausgesprochen und mittlerweile die verbliebenen Kernkraftwerke abgeschaltet.

Zusammenfassung der wichtigsten Änderungen

Rechenzentren, die ab dem 01. Juli 2026 in Betrieb gehen, müssen PUE-Wert <1,2 erreichen.

Rechenzentren, die vor dem 01.Juli 2026 in Betrieb gehen, müssen

  • ab dem 01.Juli 2027 einen PUE von kleiner oder gleich 1,5 erreichen
  • ab dem 01.Juli 2030 einen PUE von kleiner oder gleich 1,3 erreichen

Anteil an geplanter wiederverwendeter Energie

  • ab 01.Juli 2026 mindestens 10%
  • ab 01.Juli 2027 mindestens 15%
  • ab 01.Juli 2028 mindestens 20%

Energie aus erneuerbaren Quellen

  • ab dem 01.Januar 2024 zu 50% Strom aus erneuerbaren Energien
  • ab dem 01.Januar 2027 zu 100% Strom aus erneuerbaren Energien

Fallstudie zum Deerns Rechenzentrum in Deutschland

Derzeit ist Deerns an der Planung und Entwicklung eines Hyperscale-Campus beteiligt, der sich über eine Fläche von 20 Hektar erstreckt, dieser Campus stellt eine erhebliche Investition dar und die Stromversorgung wird teilweise aus Solarenergie bezogen.

" Der PUE-Wert wird voraussichtlich <1,2 betragen, was die außergewöhnliche Energieeffizienz dieses Hyperscale-Rechenzentrums unterstreicht.
Hermann-Josef Selbach Fachgruppenkoordination | Fachplanung

Rechtsvorschriften fördern Innovation

Rechenzentren, das Rückgrat der digitalen Infrastruktur, sind bekannt für ihren hohen Energieverbrauch und ihre Wärmeentwicklung. Da sich Rechenzentrumsbetreiber an Gesetzesänderungen anpassen müssen, spielen innovative Lösungen und Technologien eine entscheidende Rolle bei der Einhaltung der neuen Standards.

Im Streben nach optimaler Energieeffizienz und Nachhaltigkeit konzentriert sich die neue Gesetzgebung auf vier kritische Bereiche:

  • Effektivität des Stromverbrauchs
  • Anteil der recycelten Energie
  • Deckung des Stromverbrauchs
  • Lufteintrittstemperatur zur Kühlung von IT-Geräten (derzeit keine Anforderungen)

Während der ideale PUE-Wert (Power Usage Effectiveness) theoretisch bei 1,0 liegt, ist das Erreichen dieser Energieeffizienz praktisch nicht möglich. PUE 1,0 würde bedeuten, dass die gesamte von der Einrichtung verbrauchte Energie direkt in die Stromversorgung der IT-Geräte fließt, ohne dass es zu Verlusten bei Kühlung, Beleuchtung oder anderer nicht IT-bezogener Infrastruktur kommt. In der Praxis haben die meisten Rechenzentren jedoch einen PUE-Wert von 1,2, wobei der globale Durchschnitt zwischen 1,5 und 2,0 liegt.

Die neue Gesetzgebung sieht ab Juli 2026 einen PUE-Wert von <1,2 vor. Das neue deutsche Energieeffizienzgesetz verlangt bis 2027 einen PUE1,5 für DCs, die vor Juli 2026 in Betrieb genommen wurden, mit einer weiteren Reduzierung auf PUE1,3 bis 2030. Dies führt zu einem Szenario, in dem Rechenzentren Änderungen an der technischen Infrastruktur vornehmen müssen.

Der Anteil der recycelten Energie bezieht sich auf die Menge an Abwärmeenergie, die aufgefangen und wiederverwendet wird, wodurch die Gesamtenergieeffizienz des Rechenzentrums verbessert wird. Beispiele für die Wiederverwendung von Abwärme sind die Beheizung von Büroräumen, die Einspeisung in Fernwärmesysteme oder sogar die Stromversorgung industrieller Prozesse.

Die neuen Rechtsvorschriften sehen folgende Mindestprozentsätze für die Wiederverwendung von Abwärme vor:

  • 10% ab 01.Juli 2026
  • 15% ab 01.Juli 2027
  • 20% ab 01.Juli 2028

Bei der Deckung des Stromverbrauchs, stellen Rechenzentrumsbetreiber sicher, dass der vom Rechenzentrum verbrauchte Strom aus erneuerbaren Energiequellen stammt, oder durch Zertifikate für erneuerbare Energien, Herkunftsnachweise oder ähnliche Instrumente abgedeckt ist.

Für ein Rechenzentrum bedeutet die Deckung des Stromverbrauchs durch erneuerbare Quellen, dass ein erheblicher Teil, wenn nicht sogar der gesamte Strom, aus erneuerbaren Energien wie Wind, Sonne, Wasserkraft oder Biomasse stammt. In vielen Fällen schließen Rechenzentren Stromabnahmeverträge direkt mit Erzeugern erneuerbarer Energien ab, um eine direkte und rückverfolgbare Quelle grüner Energie für ihren Betrieb zu gewährleisten.

Nach geltendem Recht sind Rechenzentren verpflichtet, 50% ihrer Energie aus erneuerbaren Quellen zu beziehen. Ab Juli 2027 wird diese Anforderung jedoch auf 100% erhöht.

Die Implementierung einer Beschränkung der Lufteintrittstemperatur zur Kühlung von IT-Geräten erweist sich als Herausforderung für den Gesetzgeber. Dies ist auf Bedenken zurückzuführen, dass eine Anhebung der Temperatur gegenüber den aktuellen Best-Practice-Werten die Integrität der IT-Ausrüstung selbst gefährden könnte. Auf die zunächst im Entwurf des Energieeffizienzgesetzes vorgesehenen Anforderungen an die Lufteintrittstemperatur wurde daher verzichtet.

Auf dem Weg zu einer nachhaltigen digitalen Infrastruktur

Deerns ist mit seiner umfangreichen Erfahrung im Rechenzentrumssektor und seinem Engagement für Exzellenz gut positioniert, um diese regulatorischen Änderungen zu bewältigen. Wir nutzen Technologie und Innovation durch einen integrierten Ansatz, der erneuerbare Energien, den Energieverbrauch und das Wärmemanagement optimiert.

Wir werden weiterhin innovative Lösungen liefern, die die sich entwickelnden Anforderungen der Rechenzentrumsbranche erfüllen und übertreffen und die Rechenzentrumspraktiken in Deutschland und darüber hinaus voranbringen. Sprechen Sie uns an, um zu erfahren, wie wir Sie bei der Entwicklung Ihres zukunftsfähigen Rechenzentrums unterstützen können!

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Henry Geisler

Technischer Direktor

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