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Der A’DAM Tower – ein Gebäude mit gemischter Nutzung

Bringt jeden auf die richtige Höhe

Das ehemalige Bürogebäude von Shell Research aus den 1960er Jahren ist eines der markantesten Gebäude am IJ-Ufer in Amsterdam. Als es nach einem halben Jahrhundert  Nutzung als Bürogebäude leer stand, schlug der Projektentwickler Lingotto vor, es in ein einzigartiges Gebäude mit gemischter Nutzung und eine Touristenattraktion umzuwandeln. Der A‘DAM Tower würde nach der Umgestaltung schätzungsweise 3.000 bis 5.000 Besucher pro Tag anziehen. Dies erforderte die Planung eines hochmodernen Aufzugsystems zur Beförderung der verschiedenen Zielgruppen. Hierfür wandte sich Lingotto an Deerns.

Individuelle Lösungen und maßgeschneiderte Dienstleistungen​
Nonkonformismus, Wissen und Kreativität, das waren die Grundsätze der geschäftlichen Partnerschaft zwischen Deerns und Lingotto, einem niederländischen Projektentwickler, bei der Umwandlung des ehemaligen Bürogebäudes von Shell Research in den gemischt genutzten A‘DAM Tower für die Gemeinde Amsterdam. Deerns und Lingotto eint die Überzeugung, dass Unternehmertum und maßgeschneiderte Dienstleistungen zu innovativen Lösungen führen. Dieser Ansatz war der Schlüssel für die Entwicklung kreativer Geschäftsräume, Bars und Restaurants für den A‘DAM Tower.
Der A‘DAM Tower beherbergt Freizeit- und Geschäfts-einrichtungen in einem Gebäude​

Die Herausforderung: Höherer Personenfluss und bessere Zugänglichkeit

Im Vergleich zur früheren Nutzung als Zweckgebäude für 350 Shell-Mitarbeiter, sahen die neuen Pläne eine Verzehnfachung der durchschnittlichen Nutzerzahl für das Gebäude vor – ganz zu schweigen von den Besucherspitzen bei besonderen Anlässen. Der 85 Meter hohe A‘DAM Tower würde Musikunternehmen, ein Hotel, ein Unterhaltungszentrum, einen Veranstaltungsort für Hochzeiten sowie verschiedene Restaurants, Clubs und Cafés beherbergen. Eine Aussichtsplattform – das „Lookout“ – auf dem Dach des Gebäudes wäre eine Hauptattraktion für Besucher.

Effiziente Raumnutzung

Aufgrund der Höhe des Towers war eine maßgeschneiderte Lösung für die Gebäudelogistik erforderlich. Für alle Hauptnutzer des Gebäudes sollten mindestens 7 oder 8 Aufzüge zur Verfügung stehen, sodass im Kern des Gebäudes kein Platz für 4 zusätzliche Personenaufzüge mehr bleiben würde. Diese einzigartige Situation stellte Lingotto vor große Herausforderungen.  Aufgrund seiner Erfahrungen mit uns bei einem früheren Projekt holte Lingotto Deerns mit ins Boot.  In einer frühen Projektphase haben wir den Beförderungsplan entworfen und die daraus resultierenden Verkehrsströme und Aufzugskapazitäten in diesem Gebäude analysiert.

Separate Nutzer- und Besucherströme simulieren

In Absprache mit Lingotto beschlossen wir, alle Verkehrsströme in den Aufzügen zu mischen, und dabei die regulären Nutzer (Hotelgäste und -mitarbeiter, Büroangestellte und Loft-Besucher) von den täglichen Besuchern der Aussichtsplattform, die bis zu einer Million Besucher pro Jahr anziehen kann, zu trennen. Auf der Grundlage umfangreicher Simulationen haben wir einen hochmodernen Beförderungsplan erstellt, bei dem die ursprünglichen vier Aufzugsschächte A, B, C und D im Hauptkern des Gebäudes wiederverwendet sowie der neue Aufzugsschacht E in der unteren Gebäudehälfte hinzugefügt wurden.

Alle Personenaufzüge arbeiten mit einer Zielsteuerung, die mit der Zugangskontrolle verbunden ist. Die Aufzüge mit Zielsteuerung sind mit einem intelligenten Zugangskontrollsystem verbunden. Die Schlüsselkarten, die sowohl an Mitarbeiter als auch an Gäste ausgegeben werden, ermöglichen nur den Zugang zu den Etagen, für die sie berechtigt sind, und nur diese Etagen können in das Zielsteuerungssystem eingegeben werden.

Aufzug A ist der einzige Aufzug im Kern, der über einen eigenen Maschinenraum verfügt, und während der Öffnungszeiten Besucher zur Aussichtsplattform bringt. Die Besucher betreten und verlassen das Gebäude an verschiedenen Standorten. Der Aufzug fährt von Lobby im 1. Stock in einem Zug nach oben. Die Kabine von Aufzug A ist tiefer als die Kabinen der anderen Aufzüge, und sie ist mit gegenüberliegenden Eingangstüren ausgestattet. So wird eine Doppelfunktion möglich. Aufzug A wird auch für den Warentransport in den frühen Morgenstunden und für Büroangestellte und Hotelgäste während der morgendlichen Stoßzeit vor der Öffnung der Aussichtsplattform genutzt. Er wird nach einem strengen Zeitplan betrieben.

Die Aufzüge B, C, D und E können sowohl von Hotelgästen als auch von Büroangestellten genutzt werden, während Aufzug D an Feiertagen und an Wochenenden auch den „Lookout“-Besuchern zur Verfügung gestellt werden kann. Aufzug E, der in der unteren Gebäudehälfte eingebaut wurde, fährt nur bis in die 7. Etage und wird ausschließlich für das Hotel genutzt.

Um zu viele Stopps zu vermeiden und die Effizienz der Aufzüge zu maximieren, wird die lokale Nutzung der Treppen empfohlen, während acht weitere lokale Aufzüge im gesamten Gebäude dafür sorgen, dass alle Etagen für Personen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich sind und Versorgungsmaterialien zu jeder Zeit befördert werden können.

Optimaler Verkehrsfluss

Obwohl die Sanierung eines bestehenden Gebäudes immer ein komplexes Unterfangen darstellt, wurde das gesamte Projekt innerhalb des geplanten Zeit- und Kostenrahmens erfolgreich abgeschlossen. Die Aufzugsanalyse von Deerns zeigt, dass das Beförderungssystem so optimal wie möglich arbeitet. Beim Vergleich unserer ursprünglichen Verkehrsanalyse und des Beförderungsplans mit den vom Überwachungssystem der Aufzüge generierten Daten zeigt sich, dass die Kapazität völlig ausreicht, und die Wartezeiten im ursprünglich angegebenen Bereich liegen. Die Daten zur tatsächlichen Nutzung lassen noch Raum für Optimierungen. In den Wintermonaten, wenn der Aufzug zur Aussichtsplattform weniger intensiv genutzt wird, könnte dieser Aufzug beispielsweise öfter für andere Aktivitäten eingesetzt werden.

Der Erfolg des Beförderungsplans für die Aufzüge wird letztendlich durch das Nutzerverhalten bestimmt. Daher erhalten die Personen, die im Gebäude arbeiten, klare Anweisungen, wie sie die Aufzüge rufen und benutzen können. Die Besucher des „Lookout“ werden immer persönlich von einem Führer begleitet. Den Hotelgästen wird beim Einchecken genau erklärt, wie sie die Aufzüge benutzen können. Die Beförderung von Waren ist auf bestimmte Zeiten beschränkt.

Aufzug A ist mit einer Lasershow, einem Beschleunigungsverstärker und einem spektakulären Glasdach ausgestattet – für eine immersive Besuchererfahrung. Die Glasdach-Kabine von Aufzug A, der im Notfall auch als Feuerwehraufzug dient, bietet über versteckte, klappbare Böden einen sicheren Zugang für Wartungs- und Inspektionszwecke.

„Der A‘DAM Tower war das aufregendste und zufriedenstellendste logistische Puzzle, an dem ich in den letzten 10 Jahren mitgearbeitet habe.“ Jochem Wit, Berater für Beförderungs- und Aufzugslogistik bei Deerns

" Der A‘DAM Tower war das aufregendste und zufriedenstellendste logistische Puzzle, an dem ich in den letzten 10 Jahren mitgearbeitet habe
Jochem Wit Berater für Beförderungs- und Aufzugslogistik

Let’s talk

Jochem Wit

Senior Vertical Transportation Expert

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